Gennadi Kaputtnik ist genervt. Seine Rakete tut’s einfach nicht. Und beim Reparatur-Service „Gelbe Engel“ anzurufen, ist dem Kosmonauten (Karsten Schneider) zu peinlich. Doch es bleibt ihm nichts anderes übrig. Und siehe da, der Servicemann (Henrik Hermann) hat Hilfe parat: Er lädt die Rakete per Universalstecker einfach wieder auf. Ob der etwas schusselige Kosmonaut mit seiner Rakete noch durchstarten wird, erfahren die 190 Kinder bei den Mühltaler Ferienspielen unter dem Motto „Abtauchen in die Galaxis“ in den nächsten Tagen.

Seit mehr als 30 Jahren sind die Ferienspiele in Nieder-Ramstadt eine Institution. Evangelische Kirchengemeinde, Evangelisch-freikirchliche Gemeinde und Landeskirchliche Gemeinschaft (LKG) richten die Spiele gemeinsam aus. Finanziert werden sie durch Teilnehmerbeiträge, Zuschüsse der Gemeinden und der Kommune sowie durch Spenden.

Jeder Ferienspiel-Nachmittag startet mit einer Folge um Gennadi Kaputtnik auf der Bühne im großen Saal der LKG. Anschließend gibt es einen Impuls mit christlichen Themen auf kreative Art, eingerahmt von peppigen Bewegungsliedern. Da bringen etwa cool gekleidete Jugendliche die Kinder zum Mitsingen: „Wir sind die Jesus-Gang, weil wir mit Jesus geh’n.“ Dann geht’s zum Freizeitteil.

In zwei Altersgruppen haben die Teilnehmer eine große Auswahl: Geländespiel, Ytong-Arbeiten, Bogen bauen, backen oder Tischtennis spielen in der Turnhalle. Für die älteren Teilnehmer gibt es die „Ferienspiele on tour“ mit Ausflügen zur Polizei, Bäckerei, zum Bauernhof oder ins Freibad. Sogar ein Blick hinter die Kulissen von McDonald’s ist im Angebot.

Alles, was an den neun Ferienspieltagen passiert, wird täglich aktuell von jungen Reportern in der Mühltaler Ferienspiel-Zeitung (MFZ) und in Podcast-Beiträgen festgehalten (www.ferienspiele-muehltal.de). Nach dem Kreativteil kommen die Kinder wieder im Plenum zusammen und hören eine weitere Fortsetzungsgeschichte, die der Ehrenamtliche Jörg Hollandt geschrieben hat und mitreißend erzählt. Die beliebten Handpuppen Elmo, Sammy und Jimmy fassen zum Schluss die Botschaft des Tages noch einmal humorvoll zusammen. In Kleingruppen tauschen sich die Kinder aus.

Marie (11) gefällt es, dass „jeden Tag eine Geschichte erzählt wird und jeder Tag ein anderes Motto hat“. Ihr Bruder Phil (8) findet toll, dass er hier „mit seinen Freunden herumtollen kann und Action hat“. Henrik Hermann (16) ist zum zweiten Mal als Mitarbeiter dabei: „Am wichtigsten ist, dass die Kinder Spaß haben und dabei spielerisch Gott kennenlernen.“ Für Leiterin Verena Kranz ist besonders wertvoll, dass „die gemeinsame Organisation das Miteinander der Gemeinden stärkt“. Die Ferienspiele seien „eine tolle Möglichkeit, allen Kindern auf interessante, jedes Jahr andere Art christliche Themen zu vermitteln.“

Quelle: Darmstädter Echo