Jeder Ferienspielnachmittag beginnt mit der Fortsetzungsgeschichte von Maximilian und Charlotte. Die beiden Jugendlichen, gespielt von Bengt Riedel und Nuria Balta, befinden sich im Traum mitten im Dschungel. So passen auch die tropischen Temperaturen im Saal der LKG zur liebevoll gestalteten grünen Lianen-Kulisse. Jeden Tag finden sie eine andere Perle in ihrem Traum. Jede Perle steht für einen Aspekt des Glaubens, angelehnt an die „Perlen des Glaubens“ des früheren schwedischen Bischofs Martin Lönnebo, ein Armband mit 18 farbigen Perlen mit jeweils eigener Bedeutung. Max kann etwa die Perle der Stille nur finden, weil er dem mitteilsamen Beo (Henrik Hermann) richtig zugehört hat. Denn wenn man selbst einmal still ist, kann man andere auch besser verstehen, ist die Botschaft.

In den Gruppen gibt es für Sieben- bis Neunjährige und für Zehn- bis Dreizehnjährige ein umfangreiches Angebot: Während die Kleinen sich beim Geländespiel „Pizzaflitzer“ austoben, im Bogenbauen üben, ein Video drehen oder Pfeifenputzer-Figuren basteln, gehen die Größeren auch schon mal ins Schwimmbad, zum Frankenstein oder kicken in der Kreissporthalle. „Dass Glaube Spaß macht“, sollen Kinder nach Ansicht der Mitarbeiterin Verena Kranz erfahren, die das Miteinander der Gemeinden im Team schätzt, Ausflüge organisiert und Tänze einstudiert hat. Der hauptverantwortliche LKG-Pastor Stefan Greiner freut sich darüber, „wie begeistert die Kinder dabei sind und welche Gaben in den Mitarbeitern stecken“.

Der Kirchenvorsteher und Jugendmitarbeiter Tobias Loy ist mit im Leitungsteam und sitzt jetzt im Redaktionsbüro der Ferienspielzeitung „Buschtrommel“. Jeden Tag kommen neue junge Reporter, um über den Ferienspieltag zu berichten. Auch ein Podcast wird unter der Leitung des Chefredakteurs Lukas Laufenberg produziert. Der elfjährige Max durfte die Bürgermeisterin Astrid Mannes interviewen. Der blinde Junge, den die Ehrenamtliche Ulrike Auerbach begleitet, wollte wissen, wie sich die Kommune an den Ferienspielen beteiligt.

Dass diese ein Defizit bis zu 2000 Euro ausgleiche, erzählte Astrid Mannes ins Mikro. Dieses Jahr dürfte es nach Auskunft von Tobias Loy jedoch kein Defizit geben, habe man durch Sponsoren, Kollekten und angehobene Teilnehmerbeiträge doch gut kalkuliert.
Nach Basteln, Backen, Spiel und Sport treffen sich die Kinder noch einmal in Kleingruppen, bevor sie zum Abschluss einer weiteren Fortsetzungsgeschichte aus der Feder von René Bredow, Missionar der Liebenzeller Mission, lauschen. „Es ist cool, ihm zuzuhören“, findet Carina (12), „der kann richtig gut erzählen.“
Die beliebten Handpuppen Elmo, Sammy und Jimmy fassen zum Schluss die Botschaft des Tages übers Hören und Zuhören noch einmal humorvoll zusammen. Am Montag fahren die Ferienspielkinder in Freizeitparks. Am kommenden Donnerstag enden die Ferienspiele nach neun Tagen.
Rebecca Keller
Artikel aus dem Darmstädter Echo vom 7.7.2012